
Verein
22.03.24
HSV-Mitgliederversammlung am Sonnabend
Präsidium lädt zur außerordentlichen Mitgliederversammlung nach Wilhelmsburg. Auf dem Programm steht der angestrebte Rechtsformwechsel von der Aktiengesellschaft (AG) zur Aktiengesellschaft & Kommanditgesellschaft auf Aktien (AG & KGaA).
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, nun steht der über fast zwei Jahre erarbeitete Vorschlag zur Rechtsformänderung der HSV Fußball AG bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Wilhelmsburger edel-optics.de-Arena zur Abstimmung. Am morgigen Sonnabend bittet das Präsidium des HSV die Mitglieder ab 11 Uhr in die Heimspielstätte der Bundesliga-Basketballer Hamburg Towers und des HSV-Rollstuhlbasketballteams, um zunächst noch einmal den Findungsprozess, die Rechtsformgrundlagen und die inhaltlichen Aspekte des erarbeiteten Modells vorzustellen. In zwei Abstimmungsschritten werden die Mitglieder anschließend über die nachhaltige Stärkung der Mitgliederrechte und über die Möglichkeit zur Einwerbung neuen Eigenkapitals abstimmen. In beiden Fällen wird eine Dreiviertelmehrheit zur Umsetzung des Vorschlags notwendig sein.
Die Arbeitsgruppe Rechtsform hat es sich in den vergangenen zwei Jahren nicht einfach gemacht. Basierend auf einem Antrag aus der Mitgliederversammlung 2021 und einem weiteren Auftrag der Mitgliederversammlung 2023 wurden Rechtsformen im deutschen Profifußball geprüft, kontrovers diskutiert und anschließend unter Beteiligung verschiedener HSV-Stakeholder mit dem Modell der HSV Fußball AG & Co. KGaA ein eigener Hamburger Weg entwickelt.
Hunderte von gemeinsamen Arbeitsstunden, zwei hybride Infoveranstaltungen, zahlreiche Gespräche mit HSV-Mitgliedern, Aufklärungen und rund 50 digitale Anfragen über rechtsform@hsv.de später hat die Arbeitsgruppe einen sehr klaren Vorschlag parat. Die Mitglieder der Gruppe – bestehend aus Vertretern von Präsidium, Supporters Club und weiteren Gremien, dem Antragssteller, einem Vorstandsvertreter und HSV-Mitarbeitenden, Fach- und Vereinsanwälten sowie Vertretern der Gesellschafter – schlagen der Mitgliedschaft die Änderung der HSV Fußball AG in die HSV Fußball AG & Kommanditgesellschaft auf Aktien vor. In dieser Gesellschaftsform erfolgt eine klare Trennung zwischen einerseits der operativen Führung und Lenkung des Profifußballbereichs und anderseits dessen Vermögen. Damit könnten die Mitgliederrechte dauerhaft gesichert werden. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Eigenkapital einzuwerben. Der Vorschlag der Arbeitsgruppe sieht dabei die Umsetzung beider Aspekte als zielführend für den HSV an.
„Wir haben viel Zeit investiert, um uns mit allen Konsequenzen einer solchen Rechtsformänderung auseinanderzusetzen“, berichtete zuletzt Dr. Andreas C. Peters auf der Mitglieder-Infoveranstaltung im Haus des Sports.
„Wir haben in einem sehr guten und breit aufgestellten Prozess, der von kontroversen Diskussionen und Lösungsorientierung zum Wohle des HSV geprägt war, einen Vorschlag erarbeitet, der dem HSV noch mehr Stabilität und Stärke verschaffen würde. Dies beinhaltet sowohl die Stärkung der Mitgliederrechte als auch die Möglichkeit zu einer weiteren Eigenkapitalbeschaffung. Darum bitten wir um Zustimmung für beide Abstimmungsschritte“, sagte Vizepräsident Michael Papenfuß. Sven Freese aus der Abteilungsleitung des Supporters Club betonte: „Hinter dem vorgeschlagenen Ergebnis stehen wir alle.“
Tatsächlich erhielt die Arbeitsgruppe in den vergangenen Tagen und Wochen viele positive Rückmeldungen, weil sie beim Findungs- und Erläuterungsprozess maximalen Wert auf Transparenz, Partizipation und inhaltliche Passgenauigkeit legte. „Wir haben uns in jeder Phase der Ausarbeitung gegenseitig gechallenged und natürlich die Frage gestellt: Was ist das Beste für den HSV? Und das nicht nur für jetzt, sondern auch für morgen und übermorgen“, so Dr. Peters.
Oft begegnete der Arbeitsgruppe zuletzt die Frage, warum der Schritt einer Rechtsformänderung genau jetzt erfolgen solle. Die Antwort lieferten die Mitglieder der Arbeitsgruppe unisono. „Erstens haben wir diesen Vorschlag über einen sehr langen Zeitraum mit maximaler Sorgfalt, Expertise und in einem kontroversen und zugleich konstruktiven Miteinander entwickelt. Es wäre nicht zielführend für den HSV, wenn wir ihn jetzt in einer Schublade parken“, so Papenfuß: „Und zweitens, und das ist sicher noch wesentlicher für diese Fragestellung, befindet sich der HSV derzeit in einer ausgesprochen stabilen Wirtschafts- und Finanzlage. Das heißt: Wir handeln aus einer Position der Stärke, sind komplett selbstbestimmt und wollen diese Lage im Sinne des HSV nutzen.“
Nun sind also die Mitglieder gefragt. Nach einer erneuten Vorstellung des erarbeiteten Modells werden die Anwesenden in Wilhelmsburg die Chance haben, über den Abstimmungsschritt eins den Rechtsformwechsel zu beschließen und damit die Mitgliederrechte in der Rechtsform der HSV Fußball AG & Co. KGaA nachhaltig zu sichern sowie im Abstimmungsschritt zwei die Möglichkeit zu schaffen, neues Eigenkapital zur Stärkung des HSV einzuwerben. Beide Abstimmungen benötigen eine Dreiviertel-Mehrheit. „Wir hoffen, dass viele Mitglieder für dieses wichtige Thema nach Wilhelmsburg kommen und ihre Stimme für eine nachhaltige Stärkung des HSV abgeben werden“, so Papenfuß.
___________
Hier gibt es alle Informationen zum Rechtsformwechsel.