
Spitzensport
Das Urgestein
Michael Meyer ist nicht nur Spielertrainer und langjähriger Leistungsträger, sondern auch Gründungsmitglied der HSV-Futsaler. In der aktuellen HSVlive wird der 35-Jährige porträtiert.
2011 haben sich die HSV-Futsaler als Hamburg Panthers gegründet und sind seit 2017 Teil des HSV. Bis 2023 hießen sie HSV-Panthers und jetzt HSV-Futsal. Die bewegte Geschichte des Futsal-Teams, das gleich in seinen ersten beiden Spielzeiten die Deutsche Meisterschaft gewann und auch 2015 sowie 2016 den Titel holte, hat ein Mann von Beginn an miterlebt: Der jetzige Spielertrainer Michael Meyer. „Onur Ulusoy hat 2011 die Mannschaft gegründet und ich hatte damals schon große Lust, Futsal zu spielen“, berichtet der mittlerweile 35-Jährige.
Nach einigen Treffen in einer Soccerhalle merkten die beiden, dass die Chemie stimmt – Meyer war von dem Moment an dabei. „Ich habe schon immer sehr gerne in der Halle Fußball gespielt, aber im Herrenbereich gab es im Fußball kaum noch Hallenturniere. Das war eine gute Gelegenheit.“ Und es ging richtig gut los: „Dadurch, dass wir gleich so erfolgreich waren und die Deutsche Meisterschaft gewannen, haben wir auch international gespielt und gegen noch professionellere Teams Erfahrung sammeln können.“
Die Chemie hat von dabei von Anfang an gestimmt: „Wir hatten alle Spaß am Futsal und waren hungrig. Durch die Erfolge haben wir uns weiterentwickelt.“ Das Futsalteam verfolgte die Entwicklung des Sports in anderen Ländern und plante die nächsten Schritte. „Wir wollten eine Nationalmannschaft gründen und haben schon früh von einer Bundesliga geträumt“, erinnert sich Meyer. Aus den Erfahrungen auf dem Platz sind Visionen entwachsen, die später Wirklichkeit wurden: Als die DFB-Futsaler im Herbst 2016 ihre ersten beiden Länderspiele gegen England bestritten, war Meyer dabei. 2021 folgte schließlich die Gründung der Bundesliga.
Die großen Erfolge aus der Anfangszeit konnten die Hamburger zwar nicht immer bestätigen und mit den Jahren änderte sich auch die Zusammensetzung des Teams, aber Meyer blieb, genauso wie Torhüter Yalcin Ceylani, immer ein Teil davon. Und das, obwohl er bis 2022 auch noch Fußball spielte. Der 35-Jährige bestritt für Voran Ohe, Victoria Hamburg, Bergedorf 85, den Oststeinbeker SV und Teutonia Ottensen fast 150 Spiele in der Oberliga Hamburg und lief für den SV Eichede in der viertklassigen Regionalliga Nord auf. Bis 2022 war er bei Vorwärts Wacker Billstedt aktiv.
Dafür, dass er immer beim Futsal blieb, hat Meyer eine einfache Erklärung: „Wir haben uns den Teamspirit immer bewahrt.“ Der Eintritt in den HSV hat der Entwicklung der Futsaler geholfen. „Der HSV unterstützt das Team mit seinen Möglichkeiten und die große Fanbasis, die der Verein hat, spornt uns immer wieder an.“ Insgesamt habe das Team die alten Werte nicht verloren, sagt er. Neben Ceylani und Meyer ist auch Mohamed Labiadh schon sehr lange dabei. Er kam ein Jahr später dazu.
Alle drei Spieler, sagt Meyer, haben eine besondere Rolle. „Wir ergänzen uns gut und helfen der Mannschaft zusammen mit anderen erfahrenen Spielern.“ Der Spirit der Anfangszeit ist zwar geblieben, trotzdem hat sich einiges verändert. „Wir haben uns zunehmend professionalisiert, wir trainieren mehr als früher und die meisten Spieler spielen auch parallel keinen Fußball mehr. Durch die Bundesliga hat sich vieles entwickelt.“ Entwickelt hat sich auch Meyer selbst, von seiner Erfahrung profitieren seine Mitspieler. „Ich habe gelernt, dass sich die Energie, die wir in die Entwicklung investiert haben, lohnt.“
Diejenigen, die schon lange dabei sind, sagt Meyer, haben dazu beigetragen, dass sich der Futsalsport in Hamburg und deutschlandweit in die richtige Richtung entwickelt. „Wir haben den Grundstein für mögliche Erfolge in der Zukunft gelegt.“ Nächste mögliche Ziele seien beispielsweise, dass der HSV einen Titel holt, dass sich die Nationalmannschaft sich für eine Welt- oder Europameisterschaft qualifiziert, oder dass ein großes Turnier in Deutschland stattfindet. „Das ist Zukunftsmusik, aber nicht mehr so weit weg wie zum Beispiel 2011, als wir angefangen haben“, meint Meyer.