Spitzensport
16.11.23
„Wir sind auf und neben dem Platz eine Einheit“
Die HSV-Futsaler sind mit fünf Siegen aus sieben Spielen gut in die Saison gestartet. Der Sportliche Leiter Mohamed Labiadh spricht über die Weiterentwicklung des Teams und den besonderen Reiz von Heimspielen.
Mohamed, euer Saisonstart war mit fünf Siegen aus sieben Spielen recht erfolgreich. Wie ist dein Eindruck nach dem ersten Saisondrittel?
Sehr, sehr positiv. Die Automatismen in unserem Spiel greifen immer besser. Unsere Spielidee ist klar erkennbar und die Ergebnisse stimmen auch.
Mit insgesamt sieben Abgängen und sieben Zugängen habt ihr einen großen Umbruch im Kader hinter euch. Hättest du gedacht, dass sich das Team so schnell findet?
Es war ein großer Umbruch im Sommer, man konnte nicht erwarten, dass sich das Team so schnell findet. Mit Idris Atai, Michele Moro und Carlos Neves waren drei Neuzugänge schon mehrere Monate vor Saisonstart im Training und konnten unsere Abläufe und unsere Spielweise verinnerlichen. Sie haben sich auch sehr gut ins Team eingefügt. Wir sind sehr glücklich, dass wir Spieler verpflichtet haben, die so gut in unser sportliches Konzept passen. Die Neuzugänge wissen auch, dass der HSV in Futsal-Deutschland mit Blick auf die Strukturen sehr gut aufgestellt ist, und haben sich auch deshalb für uns entschieden.
Wie ist diese Mannschaft so schnell zusammengewachsen?
Unsere intensive Vorbereitung war ausschlaggebend. Wir haben uns über einen Zeitraum von sechs Wochen viermal die Woche gesehen und teilweise auch am Wochenende trainiert. Auch außerhalb des Trainings verstehen sich die Jungs gut und unternehmen gemeinsame Freizeitaktivitäten. Zwischenmenschlich hat sich unser Team schnell gefunden und ist sowohl auf als auch neben dem Platz eine Einheit.
Ihr habt zwischenzeitlich fünf Spiele hintereinander gewonnen und in Partien, die in Regensburg mit 10:1 oder gegen Bielefeld mit 7:2 an euch gingen, offensiv brilliert. Wie ist es euch gelungen, euch sportlich weiterzuentwickeln?
Wir haben viel Qualität in der Offensive und haben auch einige Dinge an unserem Spiel geändert. Unser Spielertrainer Michael Meyer und ich haben uns nach der vergangenen Saison zusammengesetzt. Wir haben auch Trainingsabläufe geändert und die Umstellungen greifen nach und nach, sodass wir uns für unsere Arbeit belohnen. Perfekt aufeinander abgestimmt sind wir noch nicht, das wird noch einige Spiele dauern. In der Offensive sieht es schon sehr gut aus, defensiv brauchen wir noch etwas Zeit, aber das wird auch immer besser.
Bisher haben die HSV-Futsaler jedes Heimspiel gewonnen. Warum läuft es zuhause so gut?Wir spielen zuhause vor Familien und Freunden und vielen HSV-Fans. Das motiviert uns noch einmal zusätzlich und es gelingt uns, unsere Qualitäten zu zeigen.
Was sind eure Ziele mit Blick auf die nächsten Spiele und auf die komplette Spielzeit?
Wir versuchen, jede Partie positiv zu gestalten und bestenfalls zu gewinnen. Aber die Entwicklung des Teams steht im Vordergrund. Wir wollen einen möglichst guten Playoff-Rang erzielen und uns als Team noch besser finden. Dann schauen wir, was in den Playoffs möglich ist.
Du bist immer öfter auch am Seitenrand und kümmerst dich noch mehr um sportliche und organisatorische Belange, als dass du selbst auf dem Platz stehst. Wie ändert sich dadurch dein Blick auf das Team?
Ein Sportlicher Leiter, der nicht mehr gleichzeitig spielt, ist der nächste Schritt zur Professionalisierung. Ich kann mich somit mehr auf Projekte und strukturelle Themen konzentrieren. Dadurch, dass ich so nah am Team bin, kann ich aber auch einwirken und dem Team helfen. Ich habe von außen einen anderen Blick als auf dem Platz.
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Foto: Valon Topalli