
HSV-Frauen
23.03.25
Vor historischer Kulisse: HSV-Frauen verpassen Pokalfinale
Vor 57.000 Fans im ausverkauften Volksparkstadion lieferten sich die Rothosen im DFB-Pokal-Halbfinale mit Werder Bremen einen leidenschaftlichen Kampf, mussten sich am Ende aber mit 1:3 nach Verlängerung geschlagen geben.
Die HSV-Frauen haben am Sonntagnachmittag (23. März) das DFB-Pokal-Halbfinale gegen den SV Werder Bremen mit 1:3 (0:0, 1:1, 1:1) nach Verlängerung verloren. Bei bestem Fußballwetter und der mit 57.000 Fans größten Kulisse für ein deutsches Frauen-Fußballspiel auf Vereinsebene brauchten beide Teams nur wenig Zeit, um das erste Mal gefährlich in Erscheinung zu treten: Nach vier Minuten setzte sich Lisa Baum auf der linken Seite sehenswert durch, fand mit ihrer Flanke aber keine Abnehmerin. Auf der anderen Seite kam der Bundesligist durch Maja Sternad zur erste guten Gelegenheit, ihr Schuss vom Sechzehner ging jedoch knapp rechts am Tor vorbei.
Dann wurde es dreimal brandgefährlich im Bremer Strafraum: Zunächst legte Christin Meyer nach einem Freistoß aus dem Halbfeld mit dem Kopf quer auf HSV-Kapitänin Sarah Stöckmann, die jedoch auf dem falschen Fuß erwischt wurde und zu wenig Druck hinter den Ball bringen konnte. Nur eine Zeigerumdrehung später wurde Meyer per Flanke von Baum bedient, ihr Abschluss wurde aber gerade noch von SVW-Schlussfrau Livia Peng geklärt. Wiederum eine Minute später setzte sich Vildan Kardesler nach einem langen Ball gegen ihre Gegenspielerin durch und lief frei auf das Tor zu, verzog jedoch knapp.
Nach der anfänglichen Drangphase beruhigte sich die Partie wieder, auch die Werderanerinnen suchten vermehrt den Weg nach vorne. Nach intensiven 45 Minuten ging es torlos in die Pause.

Stöckmann lässt den Volkspark beben
Die Rothosen kamen mit ordentlich Schwung aus der Kabine und suchten direkt wieder den Weg nach vorne, ab der 54. Minute spielten sie zudem in Überzahl: Bremens Saskia Matheis flog nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz. In der Folge entwickelte sich ein nickliges Spiel mit vielen leidenschaftlichtlich geführten Zweikämpfen, das nur noch wenig in den beiden Strafräumen stattfand. In der 82. Minute dann der Schock für die Hamburgerinnen: Nach einem Missverständnis zwischen Emilia Hirche und Inga Schuldt ersprintete Bremens Sophie Weidauer den Ball und schoss zum Führungstreffer für die Gäste ein.
Die HSV-Frauen gaben sich jedoch nicht auf - und belohnten sich kurz vor Schluss dann doch: Lisa Baum trat in der 89. Minute vom rechten Strafraumrand zum Freistoß an, ihren Schuss konnte Werders Schlussfrau klären - Kapitänin Stöckmann stand goldrichtig und köpfte zum viel umjubelten 1:1 ein. Sekundenbruchteile vor dem Ende der regulären Spielzeit wurde es noch einmal gefährlich für die HSV-Defensive, doch Keeperin Schuldt klärte einen Querschläger in letzer Not - es ging in die Verlängerung.

Weidauer zieht den Stecker
Nach intensiven 90 Minuten war beiden Teams der bisher geleistete Aufwand anzumerken, die Partie spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab. In der 106. Minute dann der nächste Moment, der den Volkspark in Atem hielt: Die eingewechselte Melina Krüger setzte sich über rechts durch und fand die ebenfalls neu ins Spiel gekommene Carla Morich, ihr Kopfball verfehlte aber das Bremer Tor. Fünf Zeigerumdrehungen später hatte wiederum Krüger die Riesenchance auf dem Fuß: Halblinks im Strafraum verzog die 19-Jährige jedoch knapp.
Auch die Gäste waren noch da und setzten immer wieder Nadelstiche in der Hamburger Defensive. In der 118. Minute stachen sie dann eiskalt zu: Erneut war es Sophie Weidauer, die zur Stelle war und das 2:1 markierte. Zwei Minuten später machte Verena Wieder den Deckel drauf und traf zum 3:1-Endstand aus Sicht der Gäste, die damit am 1. Mai 2025 in Köln im Pokalfinale auf den FC Bayern München treffen. Den HSV-Frauen war die Enttäuschung über den verpassten Finaleinzug nach dem Schlusspfiff anzusehen, und zugleich wurden sie angesichts eines berauschenden Pokalfights von der Rekordkulisse im Volksparkstadion mit reichlich Beifall und stehenden Ovationen verabschiedet.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Schuldt – Stöckmann, Hirche, Dönges, Lahr (83. Braun) – Baum, Stoldt, Machtens (76. Büchele), Schulz (83. Woelki), Kardesler (68. Krüger) – Meyer (76. Morich)
Werder Bremen: Peng – Ronan, Aarfaoui (72. Papai), Weidauer, Mahmoud, Sternad (56. Dieckmann), Walkling, Hausicke, Matheis, Nemeth, Mühlhaus (72. Wieder)
Tore: 0:1 Weidauer (82.), 1:1 Stöckmann (89.), 1:2 Weidauer (118.), 1:3 Wieder (120.)
Zuschauer: 57.000
Du möchtest die HSV-Frauen unterstützen? Dann schließe jetzt den Förderbeitrag HSV-Frauen ab! Zusätzlich zu deinem Mitgliedsbeitrag hast du so die Möglichkeit, unsere Fußballerinnen mit einer Summe von 18,87€ jährlich zu fördern.