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Verein
12.01.24
„Eine der wichtigsten Veranstaltungen für den HSV"
Vor der ordentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag geben die Präsidiumsmitglieder Marcell Jansen, Bernd Wehmeyer und Michael Papenfuß im Interview Einblicke in die Entwicklung des Vereins.
Am kommenden Sonntag findet im Congress Center Hamburg die Mitgliederversammlung statt. Welche Themen werden im Mittelpunkt stehen?
Marcell Jansen: Die Mitgliederversammlung als höchstes Organ des HSV ist immer eine der wichtigsten Veranstaltungen für unseren Verein. Neben den Wahlen des Ehrenrates und der Rechnungsprüfenden stehen in diesem Jahr die Entwicklungen innerhalb der verschiedenen Bereiche der Mitgliedschaft sowie die Themen Nachhaltigkeit, Infrastruktur, Digitalisierung und Finanzen im Fokus. Zudem wird die Arbeitsgruppe Rechtsform berichten. Wir freuen uns sehr auf den Dialog mit den HSV-Mitgliedern.
Du sprichst die positiven Entwicklungen innerhalb der Mitgliedschaft an. Im Oktober des vergangenen Jahres hat der HSV erstmals die historische Marke von 100.000 Mitgliedern erreicht. Was bedeutet das für den Verein?
Jansen: Die Unterstützung und Treue der HSV-Fans und -Mitglieder ist durchweg herausragend. Alle Mitgliedschaftsbereiche entwickeln sich enorm positiv. Insbesondere die Mitgliederzahl im Supporters Club, bei den Young Ones und im Kids-Club steigt immens, aber auch im aktiven Sportbereich ist der Weg weiterhin sehr erfreulich. Dass wir die Zahl von 100.000 Mitgliedern als erst sechster Sportverein in Deutschland geknackt haben, zeugt von unserer einzigartigen Gemeinschaft.
Bleiben wir bei den Zahlen. Der Geschäftsjahresabschluss 2022/23 wies ein positives Ergebnis aus. Worauf ist dies zurückzuführen?
Michael Papenfuß: Der finanziell gute Abschluss des Geschäftsjahres 2022/23 ist natürlich geprägt von dem starken Mitgliederzuwachs. Damit einhergehend konnten wir auch dank unserer zahlreichen Ehrenamtlichen das Vereinsleben weiter ausbauen, die Sportangebote breiter aufstellen und in vielen sportlichen Bereichen positive Geschichten schreiben, wie die Aufstiege unserer Fußballerinnen sowie die deutschen Meistertitel in der Leichtathletik. Vor diesem Hintergrund sind unsere Umsatzerlöse von 6,8 Millionen Euro auf 8,5 Millionen Euro erneut gestiegen und unser Jahresabschluss weist einen Überschuss von 1,722 Millionen Euro aus. Weiterhin konnte das Eigenkapital des Hamburger Sport-Verein e.V. von 42,5 auf 44,2 Millionen Euro gesteigert sowie Verbindlichkeiten abgebaut werden.
Als Präsidium habt ihr einen Antrag zur Zustimmung einer Übernahme der Multifunktionsarena im Altonaer Volkspark sowie der damit einhergehenden Finanzierung von Umbaumaßnahmen eingereicht. Wie soll die Nutzung der Arena zukünftig aussehen?
Papenfuß: Die derzeitige Eigentümerin der Arena, die Alexander-Otto-Sportstiftung, ist mit dem Angebot an uns herangetreten, die Multifunktionshalle zu übernehmen, da der aktuell defizitäre wirtschaftliche Bereich die Gemeinnützigkeit der Stiftung gefährdet. Der Eisbetrieb ist nach eingehender Prüfung samt intensivem Austausch mit Energieberatenden und einem Energieaudit aufgrund der enorm gestiegenen Kosten insbesondere im Energiebereich leider nicht weiter tragbar. Unsere Planung zur Nutzung der Arena geht daher in eine anderweitige Richtung, auch wenn wir selbstverständlich ebenfalls alle Optionen zur Eisfläche geprüft haben. Was man hierzu allerdings sagen muss: Diese Ausrichtung hat keinerlei Auswirkungen darauf, welche große Bedeutung wir dem traditionsreichen Eis- und Rollsport in Hamburg generell sowie beim HSV weiterhin beimessen. Daher setzen wir uns trotz des Verlusts einer Eisfläche für die Erhaltung und Modernisierung anderer Anlagen ein, um den Eissport langfristig zu erhalten. Hierzu stehen wir in einem guten und regelmäßigen Austausch mit der Stadt Hamburg, dem Hamburger Eis- und Rollsportverband sowie unseren Abteilungen.
Bernd Wehmeyer: An dieser Stelle muss ergänzt werden, dass die sehr hohen Energiekosten der Arena bei anderweitiger Nutzung erheblich gesenkt werden können. Allein der jährliche Fernwärmebedarf beträgt aktuell so viel wie der von 100 Einfamilienhäusern, der Strombedarf würde gar 430 Einfamilienhäuser abdecken. Diese Tatsache ist auch im Hinblick darauf, dass wir für das abgelaufene Geschäftsjahr auf Antrag der Mitgliedschaft erstmalig wieder einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt haben und das Thema Nachhaltigkeit für uns von zentraler Bedeutung ist, nicht mit einer möglichst emissionsarmen Nutzung von Sportstätten vereinbar. Mit der veränderten Verwendung können wir die Fläche auf vielfältige Art und Weise für den Hamburger Sport erhalten.
Gibt es abschließend noch etwas, das ihr den Mitgliedern mit auf den Weg geben möchtet?
Wehmeyer: Marcell hat es bereits betont: Die Mitgliederversammlung ist für unseren Verein von elementarer Bedeutung. Daher schauen wir mit Vorfreude auf Sonntag und möchten viele Mitglieder ermutigen, aktiv an der Versammlung teilzunehmen. Sie ist die Gelegenheit, gemeinsam die Zukunft des HSV zu gestalten.
Vielen Dank für das Gespräch.